Zusammenfassung:„Wer weltweit oder mit einem Schwerpunkt auf Schwellenländer investiert, sollte China meiden“, sagt
„Wer weltweit oder mit einem Schwerpunkt auf Schwellenländer investiert, sollte China meiden, sagt Mathias Beil von der Hamburger Sutor Bank.
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Mathias Beil von der Sutor Bank rät Anlegern, China bei Schwellenländer-Investitionen zu meiden.
Der MSCI EM ohne China hatte eine bessere Performance als der MSCI EM mit China (31,3 Prozent versus minus 5,0 Prozent).
Die schwache Konsumneigung der Verbraucher und die Immobilienkrise beeinträchtigen Chinas Binnenwirtschaft und Export.
China ist wirtschaftlich betrachtet ein globaler Wachstumsmotor, doch auf den Börsenkursen schlägt sich das kaum nieder. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse der Hamburger Sutor Bank. „Wer weltweit oder mit einem Schwerpunkt auf Schwellenländer investiert, sollte China meiden“, erklärt Mathias Beil, Leiter des Private-Bankings „In den letzten vier Jahren hat das zu einer deutlich besseren Performance geführt.”
Kurzeitige Rallye am chinesischen Aktienmarkt
Anlässlich des 75. Jahrestags der Gründung der Volksrepublik wurde zwischen dem 30. September und 7. Oktober die sogenannte „goldene Woche“ gefeiert. „Für diese Feierlichkeiten hat die chinesische Regierung zahlreiche Maßnahmen zur Konjunkturbelebung angekündigt, die an den chinesischen Börsen eine kleine Rally ausgelöst haben”, berichtet Beil.
Der CSI 300, ein Index, der die Kursentwicklung von 300 Unternehmen an den Börsen in Shanghai und Shenzhen abbildet, legte kurzzeitig über 25 Prozent zu – verlor seitdem jedoch wieder.
Monatsentwicklung des CSI 100 Index.
Finanzen.net
Diese kurze Rally folgte auf eine längere Phase schwacher Kursentwicklung. „Wer in den vergangenen Jahren in Schwellenländer investierte, fuhr ohne China deutlich besser, so Beil.
So schlug sich der MSCI EM gegen den MSCI EM ex China
Der Schwellenländerindex MSCI EM, der auch chinesische Aktien umfasst, schnitt demnach deutlich schlechter ab als der MSCI EM ex China. Seit November 2020 gibt es den Index MSCI Emerging Markets ex China. In diesem Zeitraum von November 2020 bis Oktober 2024 lag die Performance des MSCI EM ohne China bei plus 31,3 Prozent, beim MSCI EM mit China lag die Performance sogar im negativen Bereich bei minus 5,0 Prozent.
MSCI EM vs. MSCI EM ex China.
Hamburger Sutor Bank
Doch wie geht es nun weiter an Chinas Börse? Das zentrale Problem der chinesischen Wirtschaft liegt in der schwachen Konsumneigung der Verbraucher, heißt es in der Analyse. Grund dafür ist die Immobilienkrise: Zahlreiche Wohnungen wurden bereits verkauft und bezahlt, sind jedoch weder fertiggestellt noch bezogen.
Mit 75 Prozent des Privatvermögens, das in Immobilien steckt, haben die Chinesen ihre Konsumausgaben stark zurückgefahren. So kommt die Binnenwirtschaft nicht richtig in Schwung, und auch im Export zeichnen sich Schwierigkeiten ab.
In den USA wird es nach den Wahlen, unabhängig von einem Sieg von Kamala Harris oder Donald Trump, zu erheblichen Einfuhrzöllen kommen. „China wird darauf ebenfalls mit Zöllen reagieren, doch einen Sieger wird dieser Handelskonflikt nicht haben, denkt Beil. Daher würde er Anlegern derzeit von chinesischen Aktien eher abraten.
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