Zusammenfassung:Joachim Nagel, Praesident der Deutschen Bundesbank, aufgenommen zu Beginn einer Kabinettssitzung im
Joachim Nagel, Praesident der Deutschen Bundesbank, aufgenommen zu Beginn einer Kabinettssitzung im Bundeskanzleramt. Berlin, 17.07.2024.
Das würde die internationalen Handelsbeziehungen schwer belasten, warnt Bundesbank-Präsident Joachim Nagel.
Er fürchtet einen Anstieg der Inflation.
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel befürchtet Verwerfungen im Welthandel, sollte der designierte US-Präsident Donald Trump seine Zollpläne wahr machen. Trump habe angekündigt, die Zölle auf ein breites Spektrum von Waren deutlich zu erhöhen, sagte Nagel bei einer Veranstaltung in Tokio laut Redetext. „Wenn die US-Regierung diese Versprechen in die Tat umsetzt, könnte dies einen bedeutenden Wendepunkt für die internationale Handelsordnung darstellen.
Bundesbank fürchtet mehr Inflationsdruck
Zudem fürchtet die Bundesbank Folgen für die Preise. „Wenn ein Land die Zölle stark erhöht und die betroffenen Länder Vergeltungsmaßnahmen ergreifen, könnte es zu einem deutlichen Anstieg des Inflationsdrucks kommen, sagte Nagel.
Doch selbst wenn die internationalen Spannungen zunehmen sollten, hätten Zentralbanker alle nötigen Instrumente, um darauf zu reagieren. „Für das Eurosystem würde eine spürbare Verringerung der globalen Integration letztlich bedeuten, dass es die Zinsen erhöhen müsste, um die Inflation unter Kontrolle zu halten“, sagte Nagel. „Wir können und wir werden tun, was nötig ist, um Preisstabilität zu wahren.”
Auch wenn die Notenbanken mit höherem Inflationsdruck umgehen könnten, wäre eine „geoökonomische Fragmentierung“ nicht harmlos, warnte Nagel. „Das Produktionswachstum würde geringer ausfallen, weil wir einige der Vorteile einer effizienten internationalen Arbeitsteilung einbüßen würden.”
Folgen für deutsche Wirtschaft
Auch für die deutsche Wirtschaft hatte Nagel bereits vor möglichen schweren Folgen von Trumps Ankündigungen gewarnt. „Sollten die Zollpläne umgesetzt werden, könnte uns das in Deutschland durchaus ein Prozent der Wirtschaftsleistung kosten“, sagte Nagel kürzlich der Wochenzeitung „Die Zeit”.
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