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Die schwache Wirtschaft und politische Unsicherheiten drücken auf die Beschäftigung.
George Milton via Pexels
Der deutsche Arbeitsmarkt steht vor großen Herausforderungen. Lest hier, welche fünf wesentliche Trends sich für 2025 abzeichnen, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen betreffen werden – und welche Jobs besonders davon betroffen sind. Lest alle Details mit BI+
Der deutsche Arbeitsmarkt steht vor großen Herausforderungen und Veränderungen. Laut der Ökonomin Lisa Feist vom Indeed Hiring Lab zeichnen sich fünf Job-Trends für 2025 ab, die sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer betreffen.
Die Kluft zwischen schwächelnden Sektoren und systemrelevanten Bereichen wird größer, und die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer schwächt sich ab.
Investitionen in Schlüsseltechnologien wie künstliche Intelligenz und nachhaltige Energiewirtschaft sind entscheidend, um langfristig die Innovationskraft zu stärken und Fachkräftemangel zu lindern.
Der deutsche Arbeitsmarkt steht vor einem Jahr voller Herausforderungen: Die schwache Wirtschaft, strukturelle Veränderungen und politische Unsicherheiten drücken auf die Beschäftigung. Die Annahme, dass der Arbeitsmarkt von konjunkturellen Schwankungen entkoppelt sei, hat sich nicht bestätigt.
Während die schwache Wirtschaft das Beschäftigungsniveau drückt, zeichnen sich klare Trends für das Jahr 2025 ab. Lisa Feist, Ökonomin beim Indeed Hiring Lab, hat fünf wesentliche Entwicklungen identifiziert, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen betreffen werden. Dabei zeigt sich vor allem eines: Die Kluft zwischen schwächelnden Sektoren und systemrelevanten Bereichen wird immer deutlicher.
1. Hochbezahlte Jobs geraten unter Druck: Hier wird am meisten gespart
Unternehmen sparen zunehmend bei hochbezahlten Positionen, um ihre Kosten zu senken. Besonders betroffen sind Berufe in der Wissensökonomie: Die Nachfrage nach Fachkräften in der Softwareentwicklung und im Projektmanagement ist laut Indeed seit Jahresbeginn um rund ein Drittel gesunken. Auch in Bereichen wie IT-Support und Kundenservice schrumpfte die Nachfrage um etwa 25 Prozent.
Dabei könnten Fachkräfte aus innovationsstarken Sektoren eine Schlüsselrolle bei der nötigen Transformation der deutschen Wirtschaft spielen. „Unternehmen sollten sorgfältig abwägen, ob Einsparungen in diesem Bereich langfristig sinnvoll sind, rät Lisa Feist.
Gleichzeitig bleibt der Bedarf in systemrelevanten Bereichen wie Pflege, Transport und Einzelhandel hoch. Hier drohen Überlastung und Versorgungslücken, was die wirtschaftliche Erholung zusätzlich erschwert.
Sollte die wirtschaftliche Lage stabiler werden, könnten hochqualifizierte Stellen wieder stärker nachgefragt werden. Investitionen in Schlüsseltechnologien wie künstliche Intelligenz und nachhaltige Energiewirtschaft sind entscheidend, um langfristig die Innovationskraft zu stärken.
2. Vom Arbeitnehmer- zum Arbeitgebermarkt
Noch vor wenigen Jahren mussten sich Unternehmen um Talente bemühen – heute verschieben sich die Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt und die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer schwächt sich ab. Das zeigt unter anderem der Anteil der Stellenanzeigen mit Gehaltstransparenz: Dieser stagnierte seit 2023 bei etwa 17 Prozent. Die Zahl der Stellen mit Home Office-Option ist laut Indeed in diesem Jahr auf 14 Prozent gesunken.
Das gesamte Stellenangebot auf Indeed sei 2024 insgesamt um 16 Prozent gesunken und könnte weiter fallen. Die Arbeitslosenquote stieg im November 2024 auf 5,9 Prozent, und das Beschäftigungswachstum resultiert hauptsächlich aus Teilzeitstellen. „Dies stärkt die Verhandlungsposition der Arbeitgeber. Arbeitnehmer werden ihre Arbeitsplatzsicherheit wieder stärker priorisieren müssen, erklärt Feist.
3. Deutschland verliert im globalen Talentwettbewerb
Trotz des Fachkräftemangels fällt es Deutschland schwer, Talente aus dem Ausland zu gewinnen. Zwar wurden durch das Fachkräfteeinwanderungsgesetz zehn Prozent mehr Visa vergeben, doch reiche dies nicht aus, um den Bedarf zu decken, erläutert Feist. Besonders problematisch sei dies in systemrelevanten Berufen wie Pflege, Bauwesen und Handwerk, die bei internationalen Bewerbern weniger Interesse wecken. Gleichzeitig steige die Zahl der Deutschen, die im Ausland arbeiten möchten.
Der demografische Wandel verschärft die Lage am Arbeitsmarkt zusätzlich: Ein Viertel der Erwerbstätigen ist bereits über 55 Jahre alt. Ohne vereinfachte Einwanderungsprozesse und gezielte Anwerbestrategien drohe Deutschland ein „Brain-Drain, während Lücken in wichtigen Berufen weiterwachsen, warnt Lisa Feist.
4. Fehlende KI-Strategie gefährdet Wettbewerbsfähigkeit
Während künstliche Intelligenz international immer mehr an Bedeutung gewinnt, investieren deutsche Unternehmen vergleichsweise wenig in KI-Kompetenzen. Nur 2 Prozent der Stellenanzeigen erwähnen laut Indeed-Analyse KI-Kompetenzen, während der Anteil der Anzeigen mit generativer KI sogar nur 0,17 Prozent beträgt.
„Unternehmen müssen 2025 verstärkt in KI-Technologien investieren, um langfristig produktiv und wettbewerbsfähig zu bleiben
Lisa Feist
Ökonomin beim Indeed Hiring Lab
Viele Unternehmen nennen fehlendes Wissen und inkompatible IT-Systeme als Hinderungsgrund. Doch ohne gezielte Investitionen laufe Deutschland Gefahr, im globalen Innovationswettbewerb zurückzufallen. Doch gerade in Zeiten des Fachkräftemangels könnten KI-Technologien dazu beitragen, Prozesse zu optimieren und Arbeitskräfte effizienter einzusetzen
5. Flexibilität als Schlüssel zur Fachkräftegewinnung
Viele Unternehmen suchen noch immer nach idealen Kandidaten mit passender formaler Qualifikation – doch laut Indeed bleibt Flexibilität ein entscheidender Faktor für die Fachkräftegewinnung. Denn Arbeitgeber könnten von der Bereitschaft vieler Arbeitnehmer zu Quereinstiegen profitieren, immerhin ist die Zahl der Suchanfragen nach einem beruflichen Neustart auf 3 Prozent gestiegen. Der Anteil der Stellenanzeigen, die explizit Quereinsteiger ansprechen, lag 2024 jedoch konstant bei 4,5 Prozent.
Ein möglicher Grund: Wirtschaftliche Unsicherheiten führen dazu, dass Unternehmen weniger bereit sind, in Quereinsteiger zu investieren, die Einarbeitungszeit benötigen. Dabei könnte eine gezielte Offenheit für Quereinsteiger helfen, den Fachkräftemangel zu lindern und neue Perspektiven in Teams zu integrieren. „Unternehmen, die diese Flexibilität 2025 nutzen, können ihre Personalengpässe gezielter bewältigen.
Welche Berufe bieten 2025 die besten Chancen für Arbeitnehmer?
Laut Lisa Feist wird in den systemrelevanten Sektoren wie Pflege, Transportwesen, Medizintechnik und Einzelhandel der Bedarf an Personal auch 2025 weiterhin hoch bleiben. Diese Bereiche sind besonders stark durch demografische Entwicklungen und ihre gesellschaftliche Bedeutung geprägt.
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