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Zusammenfassung:Ende Oktober stellte das Flugtaxi-Startup einen Insolvenzantrag sowie einen Antrag auf ein Verfahren
Nun gibt es weitere Informationen zu Deal und Investoren: 200 Millionen Euro und mehr sollen in Lilium fließen. Ein Investment Agreement dazu sei bereits beschlossen und notariell beurkundet, „renommierte internationale Investoren haben ihre Beteiligung zugesichert, heißt es in einer Pressemitteilung von Mobile Uplift. Laut Wirtschaftswoche solle der Großteil des Geldes vom Immobilieninvestor Fifth Wall aus den USA und einem europäischen Fonds stammen. Zudem sollen laut MUC auch einige bisherige Aktionäre und Gläubiger unter den Geldgebern sein, etwa der Batteriezulieferer von Lilium Customcells. Verschiedene Quellen aus dem Unternehmensumfeld sprechen zudem von Niklas Zennström beziehungsweise dessen Fonds Atomico und 468 Capital als Investoren.
Geschäftsführer von Mobile Uplift ist Philipp Schoeller. Er gehört einer großen Unternehmerfamilie an. Ihm gehört auch die General Capital Group, die ihren Fokus auf Investitionen in Großunternehmen hat. Gemeinsam mit Earlybird koordinierte er die Investorensuche für Lilium, kümmert sich um neue Kunden. Im Tagesgeschäft bei Lilium operativ tätig sein soll er allerdings nicht, wie Gründerszene auf Nachfrage von Mobile Uplift erfuhr. CEO von Lilium solle nach Abschluss des Kaufes Klaus Roewe bleiben.
Kauf und Finanzierung noch nicht final abgeschlossen
Erste Schritte für die Rettung von Lilium sind somit eingeleitet, abgeschlossen sind sie aber noch längst nicht. Und bis dahin bleiben ein Restrisiko und viele Unsicherheiten. Gläubigerausschüsse müssen dem Kauf der beiden Tochtergesellschaften durch die Mobile Uplift Corporation noch zustimmen. Feiertage und Jahreswechsel verzögern den Prozess. Heißt: Noch ist Mobile Uplift nicht neuer Eigentümer von Lilium. Außerdem ist die Zusicherung der Investoren zwar vorhanden, überwiesen ist das Geld aber noch nicht. Theoretisch könnten Investoren es sich also noch anders überlegen und abspringen.
Gegenüber Gründerszene heißt es von Mobile Uplift, die Übernahme der operativen Lilium-Töchter solle spätestens im ersten Quartal dieses Jahres abgeschlossen werden. Denn für Lilium geht es jetzt vor allem um Zeit. Zeit, die nicht vorhanden ist. Ohne Mitarbeitende liegt das operative Geschäft nämlich brach. Jeder Tag, an dem Stillstand herrscht, kostet nur weiteres Geld und bedeutet Verzögerung.
Am 24. Dezember informierte Lilium die fast 800 Mitarbeitenden, die vier Tage zuvor gekündigt worden sind, in einem Videocall über das neue Investorenkonsortium und teilte der Belegschaft mit, ihre Arbeitsplätze würden in Zukunft erhalten bleiben. Doch das ist allenfalls ein Versprechen – alle Mitarbeitenden sind derzeit rechtmäßig gekündigt.
Ehemalige Mitarbeitende im Unklaren
Wann sollen die Mitarbeitenden also wieder zurückkommen können? Bis Ende März wolle man damit nicht warten. „Das Team soll und muss natürlich viel früher, also baldmöglichst zurückgeholt werden, heißt es von einem MUC-Sprecher auf Nachfrage von Gründerszene. Wie das ablaufen soll, ist ebenfalls unklar: Ob die Kündigungen zurückgenommen oder den Mitarbeitenden ein neues Angebot gemacht wird, wann die Mitarbeitenden genau mit Informationen über eine mögliche Rückkehr rechnen können, dazu gebe es noch keine Details. Man arbeite mit „Hochdruck daran, den Kaufvertrag abzuschließen, sagt ein MUC-Sprecher, um den ehemaligen Lilium-Mitarbeitenden eine Perspektive geben zu können, damit sich diese nicht andere Arbeitgeber suchen. Was einige sicherlich tun werden.
Liliums Belegschaft gilt generell als recht loyal und mit der Sache verbunden. Mehrere Quellen aus dem Unternehmen hatten gegenüber Gründerszene ihren Frust deutlich gemacht – zuletzt habe das Unternehmen beim Projekt deutliche Fortschritte gemacht. Lilium entwickelt ein elektrisch angetriebenes, senkrecht startend und landendes Luftfahrzeug (eVTOL) namens Lilium Jet. Langfristig plant das Startup, den Jet autonom fliegen zu lassen. Das Unternehmen zielt nach eigenen Aussagen aber vor allem darauf ab, ein nachhaltiges und emissionsfreies Transportmittel zu schaffen, das den Kurzstrecken-Luftverkehr langfristig klimafreundlicher machen soll. Ende Oktober stellte Lilium einen Insolvenzantrag und einen Antrag auf ein Verfahren in Eigenverwaltung, nachdem die Ampel-Regierung Wandeldarlehen in Höhe von 100 Millionen Euro für das Startup ablehnte.
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