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Zusammenfassung:Vertreter wichtiger Millionärsfamilien der frühen 1910er-Jahre (v.l.): Guido von Henckel-Donnersmark
Vertreter wichtiger Millionärsfamilien der frühen 1910er-Jahre (v.l.): Guido von Henckel-Donnersmark, Franz Haniel juniorund Maximilian von Goldschmidt-Rothschild.
Die ersten Millionärslisten gibt es nicht erst von „Manager Magazin“, „Bloomberg” und Co. – in Deutschland erhob ein ehemaliger Beamter bereits in den 1910er Jahren die ersten Vermögen und Einkommen der Superreichen.
Die Liste von 1913 zeigt vor allem Familien statt Einzelpersonen – und einige sind auch heute noch bekannt und in aktuellen Milliardärslisten vertreten.
Dazu gehören beispielsweise Familien wie Siemens, Thyssen, Werhahn und Sedlmayr.
Der Begriff „Altes Geld“ – oder „Old Money” – beschreibt Familien, die ihren Reichtum über mehrere Generationen hinweg aufgebaut und erhalten haben. Und genau das gibt es auch in Deutschland. Das erkennt man, wenn man sich historische Reichenlisten vorknöpft – so etwa die Listen der deutschen Millionäre vom Anfang des 20. Jahrhunderts.
Denn: Schon lange vor Erhebungen des „Manager Magazins“, dem „Bloomberg Billionaires Index” oder der Milliardärsliste von „Forbes, haben Menschen versucht, das Vermögen der jeweiligen Superreichen zu ermessen. So auch in Deutschland.
Der erste hierzulande war Rudolf Martin, ein 1867 geborener sächsischer Beamter und Regierungsrat im Kaiserlichen statistischen Amt in Berlin, der ab 1911 als Herausgeber der „Jahrbücher der deutschen Millionäre“ bekannt wurde. Beziehungsweise des „Jahrbuchs des Vermögens und Einkommens der Millionäre in Preußen”.
Und die Liste zeigt: Einige der Superreichen der Kaiserzeit kennt man heute noch.
Haniel, Sedlmayr, Siemens: Die Superreichen von 1913
Eine gute Übersicht bietet etwa die Liste von 1913. Da fällt schnell auf: Auf der Liste sind fast vor allem Familien statt Einzelpersonen vertreten. Auch bei den aktuellen Listen des „Manager Magazins ist das ähnlich, während die Milliardärslisten aus den USA vor allem Einzelpersonen listen.
RangNameBrancheVermögenin Millionen MarkVermögenin Millionen Euro11Familie HanielReederei, Kohle, Maschinenbau618,54.020,252Familien von Rothschild und Goldschmidt-RothschildFinanzen3902.5353Familie Henckel von DonnersmarckZink, Maschinenbau3602.3404Familie von BayernGrundbesitz3592.333,505Großherzog Adolf Friedrich von Mecklenburg-StrelitzGrundbesitz358,52.330,256Familie KruppIndustrie286,51.862,257Fürst Albert I. von Thurn und TaxisGrundbesitz2801.8208Familie von Hohenzollern/von PreußenGrundbesitz205,51.335,759Familie von HohenloheIndustrie1841.19610Familie von Stumm-HalbergKohle, Stahl1701.10511Max Egon II. zu FürstenbergGrundbesitz11071512Familie SedlmayerGenussmittel95617,513Familie Peter WerhahnHandel, Mühlen9058514Familie ThyssenIndustrie8052015Familie von SiemensIndustrie77,5503,751Laut Bundesbank entspricht eine Mark aus dem Jahr 1913 heute 6,50 Euro.
Mit Abstand führte die Liste von Rudolf im Jahr 1913 die auch heute noch bekannte Familie Haniel an. Damals kam sie auf ein Vermögen, dessen Kaufkraft heute mehr als vier Milliarden Euro entspräche. Auch heute noch ist die Franz Haniel & Cie. ein Mischkonzern aus Duisburg, mit Milliardenumsätzen, der sich auch weiterhin im Besitz der Familie Haniel befindet.
Das Vermögen ist mittlerweile leicht geschrumpft: Auf der Liste des „Manager Magazins 2024 landete Familie Haniel nur noch auf Platz 63 – mit einem Vermögen 3,8 Milliarden Euro. 2023 waren es noch 4,5 Milliarden Euro.
Einige Unternehmerfamilien sind heute noch bekannt – und inzwischen nicht mehr nur Millionäre
Was sonst beim Blick in die Liste auffällt: Auch die Familien Thyssen und Krupp sind natürlich über die seit 1999 fusionierte Thyssenkrupp AG noch immer bekannt. Ebenso wie die Familie Werhahn (Werhahn-Gruppe) und die Familie Sedlmayr, der vormals Spaten-Franziskaner-Bräu und heute noch ein Immobilien-Unternehmen gehört. Auch die Familie Siemens dürfte noch bekannt sein
Das „Manager Magazin schätzt ihre Vermögen heute wie folgt:
RangNameVermögen (2024)20Familie von Siemens9,8 Milliarden Euro85Familie Werhahn2,9 Milliarden Euro103Familie Thyssen-Bornemisza2,2 Milliarden Euro145Familie Sedlmayr1,7 Milliarden Euro279Familie Julius Thyssen0,8 Milliarden EuroDie Familie Thyssen ist mit zwei Familienzweigen im Ranking des „Manager Magazin vertreten.
Was außerdem auffällt: Die Liste von 1913 ist – wenig verwunderlich – noch geprägt von Adelsfamilien und ihrem Großgrundbesitz, der die Grundlage ihres (in heutiger Entsprechung) Milliardenvermögens bildete. Gesetzlich wurde der Adel in Deutschland erst mit dem Ende der Monarchien 1918 abgeschafft.
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