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Zusammenfassung:Die Corona-Krise setzt Frankreich und Präsident Emmanuel Macron merklich zu.Xinhua, Gao Jing via Get
Die Corona-Krise setzt Frankreich und Präsident Emmanuel Macron merklich zu.
Xinhua, Gao Jing via Getty Images
Minus elf Prozent. Die Rezession in Frankreich dürfte deutlich heftiger ausfallen als bislang angenommen. Wirtschaftsminister Le Maire sagt: „Der wirtschaftliche Schock ist extrem brutal.
Das dürfte viele in der deutschen Wirtschaft alarmieren. Schließlich ist Frankreich viertwichtigster Handelspartner der Bundesrepublik.
Schon schließt Deutschlands Wirtschaftsminister Altmaier eine noch düstere Prognose für das eigene Land nicht mehr aus. Und dann ist da noch eine Befragung in der deutschen Autoindustrie, die neben vielen Schattenseiten zumindest eine positive Nachricht enthält.
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Wie schwer trifft die Corona-Krise die deutsche Wirtschaft? Wie groß wird der Schaden am Ende sein? Prognosen dazu gibt es viele. Da ist das Münchner Ifo-Institut. Das geht momentan davon aus, dass die deutsche Wirtschaft 2020 um 6,6 Prozent einbrechen wird. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft prognostiziert gar einen Rückgang von 7,1 Prozent.
Das Bundeswirtschaftsministerium zeigt sich vergleichsweise optimistisch. In seiner Frühjahrsprojektion Ende April rechnete es mit einem Einbruch von 6,3 Prozent. Da lag die neueste Prognose aus dem Nachbarland Frankreich aber auch noch nicht vor.
Dass es Frankreich schlimmer treffen würde als Deutschland, das vermuteten Experten schon vorher. Dass Frankreichs Regierung ihre Prognose von acht auf elf Prozent Rückgang anhob, hat dann aber auch hierzulande viele alarmiert. Schließlich ist Frankreich Deutschlands viertwichtigster Wirtschaftspartner weltweit. Allein im vergangenen Jahr wurden zwischen den beiden Ländern Waren im Wert von mehr als 270 Milliarden Euro gehandelt. Wenn Frankreichs Wirtschaft krankt, dann bekommt auch Deutschland Probleme.
Frankreichs Autoindustrie geht es schlecht
Dementsprechend düster klang die erste Reaktion von Deutschlands Wirtschaftsminister Peter Altmaier an. Auf die Frage, ob es auch in der Bundesrepublik zu einem stärkeren Konjunktureinbruch komme, sagte er: „Ich schließe nicht aus, dass es mehr wird, auch bei uns.
Frankreich hat es auf mehreren Ebenen hart getroffen. Anders als in Deutschland gelangten einige französische Krankenhäuser teilweise tatsächlich an ihre Grenzen. Da waren Kliniken in den Corona-Hotspots von Mulhouse im Elsass bis Paris so überlastet, dass sie Patienten in andere französische Regionen und nach Deutschland ausquartieren mussten. Dementsprechend waren die Corona-Maßnahmen in Frankreich auch deutlich strenger als hierzulande, kamen Lockerungen deutlich später.
Auch um Frankreichs Autoindustrie steht es schlecht. So schlecht, dass Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Rettung des Sektors vergangene Woche zur Chefsache erklärte und einen milliardenschweren Plan in Aussicht stellte. Insbesondere Autobauer Renault macht dem Land große Sorgen. Ein staatlich garantierter Milliardenkredit sowie ein milliardenschweres Sparprogramm sollen den kriselnden Konzern wieder flottmachen und tausende Arbeitsplätze sichern.
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Dann ist da noch der Tourismus. Kein anderes Land der Welt empfing in den vergangenen Jahren so viele ausländische Touristen wie Frankreich. 2018 kamen nach Angaben der französischen Regierung knapp 90 Millionen Besucher. Jetzt allerdings liegt die Tourismusbranche, die immerhin acht Prozent der französischen Wirtschaftsleistung beisteuert, coronabedingt völlig brach.
Corona-Krise: Frankreich ist kein Einzelfall
Das hat Folgen, auch für die deutsche Wirtschaft. Denn wenn die Franzosen weniger verdienen, wenn ihnen das Geld knapper wird, dann kaufen sie auch weniger deutsche Produkte. Allein im Shutdown-Monat April meldeten sich 840.000 Franzosen zusätzlich arbeitslos, brach die Wirtschaft im ersten Quartal so stark ein wie seit 1949 nicht mehr. Und wenn Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire Recht behält, dann steht dem Land das Schlimmste noch bevor. „Der wirtschaftliche Schock ist extrem brutal, sagte er dem französischen Sender RTL.
Für das exportorienterte Deutschland sind dies beunruhigende Nachrichten. Schließlich ist Frankreich kein Einzelfall. Auch andere wichtige Wirtschaftsnationen straucheln. Während sich Deutschlands größter Handelspartner China langsam vom Corona-Schock zu erholen scheint, wütet das Virus beim drittwichtigsten Partner USA weiter. Wie schnell die besonders Corona-betroffenen Länder Italien (Handelspartner Nummer fünf) und Großbritannien (Nummer sieben) auf die Beine kommen werden, ist ungewiss.
Frankreich, USA, China: Deutsche Autoindustrie leidet unter Exporteinbruch
Wohl auch deshalb bleibt die Stimmung etwa in Deutschlands wichtiger Autobranche schlecht, wie eine nun veröffentlichte Ifo-Umfrage zeigte. Wie kaum eine andere Industrie in Deutschland ist sie auf eine gute weltweite Konjunktur angewiesen, um ihre Wagen zu verkaufen.
Und die Branche ahnt: Selbst staatlich geförderte Nachfrage im Inland wie geforderte Autoprämien dürften Absatzeinbußen in den Riesenmärkten China oder den USA nur bedingt auffangen.
Dabei steckt in der Umfrage auch ein Hoffnungsschimmer. Demnach berichteten mehr Unternehmen als noch im April, ihre derzeit sehr geringe Produktion ausbauen zu wollen. Das lässt darauf schließen, dass die Autobranche den Shutdown-Schock für überwunden hält, der Lieferketten und Absatz zusammenbrechen ließ.
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Und auch Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire wollte im Interview mit RTL nicht nur schlechte Nachrichten verbreiten. Er sei „absolut überzeugt, dass Frankreichs Wirtschaft 2021 zurückkommen werde, sagte er. Das zumindest dürfte die deutsche Wirtschaft gerne hören.
6 Zahlen, die das Ausmaß der Corona-Krise für die deutsche Wirtschaft zeigen
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6 Zahlen, die das Ausmaß der Corona-Krise für die deutsche Wirtschaft zeigen
1. 11,98 Milliarden Euro für Soforthilfen ausgegeben
11,98 Milliarden Euro sind laut Regierungsdokument mittlerweile an Kleinunternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten sowie an Selbständige geflossen. Anträge haben bislang knapp zwei Millionen Corona-Betroffene gestellt. Die Summe dürfte übrigens noch höher sein. Nicht alle Bundesländer meldeten ihre aktuellsten Daten, heißt es im Papier.
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2. 36.605 KfW-Anträge bewilligt
Die staatliche Förderbank KfW hat nach eigenen Angaben mittlerweile mehr als 38.000 Corona-Anträge erhalten. Hierbei handelt es sich ausschließlich um Kredithilfen, vorwiegend für mittlere und große Unternehmen. Bewilligt habe die Bank mindestens 36.605 davon, heißt es im Papier. Das bislang ausgeschüttete Volumen betrage 19,3 Milliarden Euro.
Separat sagte die Regierung für nicht näher genannte Großunternehmen Bürgschaften in Höhe von insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro zu. Sechs weitere Anträge in Höhe von etwa 1,5 Milliarden Euro sind laut Regierungsdokument in Bearbeitung.
3. 11,8 Prozent Einbruch im Warenexport
Die Warenexporte sind im März kräftig eingebrochen, um 11,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Das Papier verweist auf Zahlen des Statistischen Bundesamts. Besonders betroffen war der Export in Euroländer wie Italien, Frankreich und Spanien. Zahlen für den Lockdown-Monat April liegen noch nicht vor, dürften aber noch schlechter sein.
4. Ein Fünftel der Exporte in die USA in Gefahr
Die USA sind Deutschlands wichtigster Exportmarkt. Umso besorgter ist die deutsche Wirtschaft darüber, dass Amerika zum Epizentrum der Corona-Pandemie geworden ist und auch Wochen nach dem verordneten Lockdown strauchelt. Die Autoren beziehen sich in ihrem Bericht auf eine Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags. Demnach werden die deutschen Exporte in die USA in diesem Jahr um fast 20 Prozent sinken. Das wäre ein Rekordeinbruch.
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5. 37 Prozent Rückgang bei Vergabe von Kreditverträgen
Sind die Deutschen risikoscheuer geworden? Im Vergleich zum Vorjahr sei jedenfalls ein starker Rückgang von neuen Kreditverträgen für Privatkunden zu verzeichnen, nämlich um bis zu 37 Prozent pro Woche gegenüber dem Vorjahr, heißt es im Papier. Die Daten stammen vom Statistischen Bundesamt.
6. 3.822 Hotline-Anrufe im Ministerium in einer Woche
Zum Schluss eine Zahl für Feinschmecker. Mit Beginn der Krise richtete das Bundeswirtschaftsministerium eigene Corona-Hotlines ein. Und die wurden auch ziemlich häufig genutzt. In der Spitze, in der ersten Lockdown-Woche (23. bis 29. März), waren es 3.822 Anrufe. Heißt: Alle drei Minuten klingelte im Schnitt das Telefon.
Seitdem gingen die Anrufe stetig zurück. Vergangene Woche waren es nur noch 560.
Und was wollten die Anrufer wissen? Schwerpunkte waren Modalitäten der Antragstellung, Fragen zu KfW-Krediten, insbesondere Möglichkeiten der Laufzeitverlängerung und Probleme von Kleinunternehmern mit Vermietern oder Lieferanten.
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