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Zusammenfassung:Jürgen Großmann bei der Verleihung des 14. Steiger Award im Casino der Zeche Zollverein in EssenRevi
Jürgen Großmann bei der Verleihung des 14. Steiger Award im Casino der Zeche Zollverein in Essen
Revierfoto/Revierfoto/dpa
Einst kaufte der frühere RWE-Chef den bankrotten niedersächsischen Stahlhersteller Georgsmarienhütte für zwei Mark, machte ihn zu einem der führenden Unternehmen Europas.
Doch jetzt braucht die Firma offenbar Geld. Sie steht auf der vertraulichen 14er-Liste der Bundesregierung mit wirtschaftlich angeschlagenen Unternehmen, bei denen sie eine Beteiligung prüft.
Nach Informationen von Business Insider will Georgsmarienhütte 100 Millionen Euro.
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Jürgen Großmann wird gern als Stahlbaron bezeichnet. Geboren in Mülheim an der Ruhr, kaufte der heute 68-Jährige 1993 den insolventen Stahlhersteller Georgsmarienhütte für den symbolischen Preis von zwei Mark. Großmann baute das Unternehmen in den Folgejahren zu einem weitverzweigten Konzern mit 32 Tochterfirmen aus, die in allen möglichen Bereichen rund um Stahl tätig sind. 2007 gab Großmann die Geschäftsführung ab, blieb aber Eigentümer, und übernahm bis 2012 den Vorstandsvorsitz des Energiekonzerns RWE.
Großmann ist seit 35 Jahren mit einer Verlagsmanagerin verheiratet, hat drei Kinder. Mit einem Vermögen von geschätzt mehr als einer Milliarde Euro zählt er zu den reichsten Deutschen. Er hat Immobilien in Hamburg, Mühlheim, am Tegernsee, im Ausland – und sogar ein Hotel in der Schweiz.
100 Millionen Euro Finanzbedarf
Kurzum: Man könnte meinen, für Großmann wäre es durchaus möglich, mit 100 Millionen Euro seinem Unternehmen zu helfen, wenn es diesem wirtschaftlich sehr schlecht geht.
Doch offenbar ist es das nicht. Nach Recherchen von Business Insider hat sich Georgsmarienhütte an die Bundesregierung gewandt, möchte gern 100 Millionen Euro Steuergeld als Unterstützung. Ob das Geld als Kredit kommen oder sich der Staat direkt beteiligen soll ist unklar. Fakt ist: der Name des Stahlherstellers steht zusammen mit 13 weiteren Unternehmen auf einer geheimen Liste der Bundesregierung mit Firmen, bei denen die Bundesregierung eine Staatsbeteiligung oder anderweitige finanzielle Unterstützung prüft.
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Wie allen Firmen in der Stahlbranche, so etwa auch Thyssenkrupp, die am Donnerstag einen Milliardenverlust in den ersten drei Quartalen sowie ein negatives Eigenkapital vermeldeten, geht es auch Georgsmarienhütte nicht gut. Infolge der Corona-Krise standen die Bänder still, tausende Mitarbeiter wurden in Kurzarbeit geschickt.
Ende Juni verkündete der inzwischen ausgeschiedene Geschäftsführer Marc-Oliver Arnold laut „Handelsblatt vor den Mitarbeitern, dass das Unternehmen in einem sogenannten Schutzschirmverfahren saniert werden müsse. Heißt: Das Unternehmen hat zwar eine Chance, wieder wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Im Prinzip ist es aber insolvent.
Auf Anfrage von Business Insider will das Unternehmen nichts zu seiner Bitte an die Bundesregierung sagen. Übrigens auch nichts zur Frage, warum nicht Multimillionär Großmann finanziell sein Unternehmen unterstützt, sondern nach dem Steuerzahler gerufen wird.
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