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Zusammenfassung:Eine Berliner Familie arbeitet gemeinsam am Küchentisch.REUTERS/Fabrizio BenschEine repräsentative S
Eine Berliner Familie arbeitet gemeinsam am Küchentisch.
REUTERS/Fabrizio Bensch
Eine repräsentative Studie des Digitalverbands Bitkom beleuchtet die Erfahrungen im Home-Office.
Die Produktivität und Zufriedenheit in den eigenen vier Wänden sind demnach höher als im Büro, aber die Menschen arbeiten tendenziell länger.
Angesichts des Infektionsgeschehens wünschen sich knapp die Hälfte der Berufstätigen, dass die Arbeit im Home-Office verpflichtend eingeführt wird.
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Die Bundesregierung appelliert seit Wochen an die Bürger, Kontakte auf das Minimum einzuschränke. Damit meint sie auch den Arbeitsplatz. „Wo immer das möglich ist, sollte von zu Hause aus gearbeitet werden“, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) jüngst der „Bild”-Zeitung. Angela Merkel machte ebenfalls deutlich, dass sie es angesichts der steigenden Infektionszahlen für eine Bürgerpflicht halte, wenn immer möglich Zuhause zu bleiben.
Eine Home-Office-Pflicht gibt es in Deutschland bisher nicht. Eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter 1.500 Berufstätigen zeigt nun, dass sich aber offenbar viele Bundesbürger eine verpflichtende Regel wünschen würden, um die Pandemie effektiver einzudämmen. Jeder Zweite (52 Prozent) stimmt der Forderung zu, dass ausschließlich im Home-Office gearbeitet werden soll, solange die Corona-Krise nicht vorbei ist. Der Vorschlag polarisiert, denn mit 47 Prozent lehnen fast genauso viele Beschäftigte eine Home-Office-Pflicht ab.
Bitkom-Chef: „Corona macht das Home-Office massentauglich„
Nach Erkenntnissen von Bitkom ist die Zustimmung zur freiwilligen Heimarbeit generell sehr hoch. Drei Viertel (74 Prozent) sind der Ansicht, dass sie in Deutschland viel stärker genutzt werden sollte. „Corona macht das Home-Office massentauglich. Vor der Pandemie war es eher die Ausnahme. Aktuell ist es nahezu für alle, die für ihre Tätigkeit im Home-Office arbeiten können, Normalität geworden, bilanziert Bitkom-Präsident Achim Berg.
Der Digitalexperte spricht von einem „tiefgreifenden und nachhaltigen Wandel in der Arbeitswelt, der sich auch in den Zahlen widerspiegele. Knapp 7,7 Millionen Bundesbürger hätten vor Beginn der Krise im März 2020 ganz oder teilweise von Zuhause aus gearbeitet. Bis Oktober 2020 habe sich die Zahl mehr als verdoppelt, auf rund 18,8 Millionen Menschen.
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Arbeitstag ist produktiver, aber auch länger
Die neue Normalität bringt offenbar auch Vorteile mit sich. 57 Prozent der Befragten gaben an, dass sie in den eigenen vier Wänden produktiver arbeiten. 43 Prozent sagten, dass sie mit ihrer Arbeitssituation zufriedener seien, weil sie beispielsweise mehr Zeit und Ruhe haben. Im Geschlechtervergleich sind Frauen im Durchschnitt etwas zufriedener, was möglicherweise an der Vereinbarkeit von Beruf und Familie liegen könnte. Der Unterschied beträgt etwa 10 Prozentpunkte.
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Das Home-Office hat aber auch seine Schattenseite. „Eine der größten Herausforderungen für die Arbeit im Home-Office ist die Abgrenzung von beruflichem und Privatem, sagt Berg. Jeder dritte Berufstätige würde Zuhause länger arbeiten als im Büro. Der Bitkom-Chef rät daher, klare Vereinbarungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu treffen.
Unterstützung könnte besser sein
Mit dem Umzug an den heimischen Schreibtisch fühlen sich jedoch auch viele Berufstätige alleine gelassen — sowohl von ihrem Chef als auch vom Staat. Jeder vierte Befragte gab an, keinerlei Unterstützung vom Arbeitgeber erhalten zu haben. Weder bei der Austattung mit Laptop oder Smartphone noch bei der Organisation und Weiterbildung.
Auch der Ruf nach mehr Unterstützung der öffentlichen Hand wird in der Bitkom-Studie laut. Sechs von zehn Studienteilnehmern (59 Prozent) sagen, der Staat sollte Homeoffice steuerlich stärker fördern.
Immerhin gibt es erste Fortschritte: Die Finanzpolitiker der Großen Koalition haben sich kürzlich auf eine Homeoffice-Pauschale geeinigt. Demnach dürfen Arbeitnehmer, die von Zuhause aus arbeiten, künftig eine Steuerpauschale von 5 Euro pro Tag und maximal 600 Euro pro Jahr geltend machen.
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