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Zusammenfassung:Der VW-Vorstandsvorsitzende Oliver Blume verdiente im vergangenen Jahr insgesamt rund 9,7 Millionen
Der VW-Vorstandsvorsitzende Oliver Blume verdiente im vergangenen Jahr insgesamt rund 9,7 Millionen Euro, zeigt der Konzern-Geschäftsbericht auf. Damit liegt er hinter seinem Vorgänger Herbert Diess.
picture alliance/dpa | Jan Woitas
Der VW-Konzern erzielte im vergangenen Jahr einen Gewinn von 17,9 Milliarden Euro – das sind 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Dennoch hatte sich der Vorstandsvorsitzende Oliver Blume mehr erhofft, wie der Konzern mitteilte.
Business Insider hat sich den VW-Geschäftsbericht einmal genauer angesehen – und dabei einen Blick auf die Gehälter der Vorstandsmitglieder geworfen.
Vorstandschef Oliver Blume verdiente 2023 demnach rund 9,7 Millionen Euro. Damit liegt er allerdings hinter seinem Vorgänger Herbert Diess, der dank Langzeitbonus rund 12,8 Millionen Euro erhielt. Vorstand Gunnar Kilian kommt auf immerhin 6,2 Millionen Euro.
Der Volkswagen-Konzern konnte seinen Gewinn im vergangenen Jahr nochmals erhöhen. Das zeigt der aktuelle Geschäftsbericht auf, der Business Insider vorliegt. Nach Abzug der Steuern fuhr VW einen Jahresgewinn von 17,9 Milliarden Euro ein – das sind rund 13 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr. Trotz eines Umsatzwachstums erzielt das Geschäft mit Massenmarken aber nicht die von Konzernchef Oliver Blume gewünschten Profitmargen, weshalb ein milliardenschweres Sparprogramm mit Stellenabbau umgesetzt wird.
In diesem Zuge stellt sich die Frage, wie viel Geld sich die Vorstandsmitglieder vom Konzernerfolg auszahlen lassen. Was verdient der Vorstandsvorsitzende Oliver Blume? Und auf welche Vergütung kommen die Vorstandsmitglieder Gunnar Kilian, Ralf Brandstätter sowie Hauke Stars? Wir haben uns die Gehälter einmal genauer angesehen. Dabei zeigte sich: Oliver Blume kommt zwar wie erwartet auf ein Spitzengehalt – dennoch verdient er weniger als sein Vorgänger Herbert Diess.
So ist das Vergütungssystem bei VW aufgebaut
Der Aufsichtsrat des Konzerns beschloss im vergangenen Jahr, das Vergütungssystem zu Anfang 2023 anzupassen. Damit solle insbesondere die Forderung von Investoren nachgekommen werden, der langfristig variablen Vergütung ein stärkeres Gewicht zu geben, heißt es im Geschäftsbericht. Bedeutet konkret: Der relative Anteil der festen Vergütungsbestandteile (das Grundgehalt und die Nebenleistungen) wurde verringert und die langfristig variable Vergütung erhöht.
Darüber hinaus soll es nicht mehr die Option geben, mit Wirkung für die Zukunft einen Sonderbonus zu vereinbaren. Auch wurden die Maximalwerte des Jahresbonus – gemessen an der Zielerreichung – und des sogenannten Performance-Share-Plans angehoben, „um höhere Zielerreichungsgrade angemessen zu honorieren. Auch die maximal zu erreichende Vergütung wurde angehoben, um die aktuellen Marktverhältnisse zu berücksichtigen.
Das angepasste Vergütungssystem gilt dem Bericht zufolge für Vorstandsmitglieder, deren Dienstverträge ab dem Zeitpunkt der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 10. Mai 2023 neu abgeschlossen oder verlängert wurden.
Vorstandsvorsitzender Oliver Blume verdiente 9,7 Millionen Euro
Oliver Blume ist seit April 2028 Mitglied des Vorstands, seit September 2022 zudem Vorstandsvorsitzender von VW sowie der Porsche AG. Insgesamt erzielte er im vergangenen Jahr ein Gehalt von rund 9,7 Millionen Euro. Somit ist noch etwas Luft bis zum möglichen Maximalgehalt, das dem Bericht zufolge bei 15.000 Euro liegt. Sehen wir uns das einmal genauer an.
In seiner Position bei VW erhält er ein Grundgehalt von 2,6 Millionen Euro. Hinzu kommt ein Grundgehalt von 800.000 Euro, das er bei Porsche bezieht. Zum Vergleich: Ein Vorstandsmitglied verdient bei VW ein Grundgehalt von 1,5 Millionen Euro.
Hinzu kommt eine Nebenleistungspauschale von rund 358.000 Euro. Diese deckt vereinbarte Leistungen, wie zum Beispiel einen Firmenwagen, ärztliche Vorsorgeuntersuchungen oder Zuschüsse zur Kranken-, Pflege- oder Unfallversicherung, ab. Zudem können Leistungen auf die Nebenleistungspauschale angerechnet werden, soweit sie der Lohnsteuer unterliegen, heißt es im Bericht. Der verbleibende Betrag wird ausgezahlt – das gilt sowohl für Oliver Blume als Vorstandsvorsitzenden als auch für die Vorstandsmitglieder.
Zusätzlich erhält Blume eine variable Vergütung: 2,3 Millionen Euro bei VW und 1,4 Millionen Euro für seine Rolle bei der Porsche AG. Hinzu kommen ein Langzeitbonus sowie ein IPO-Bonus von über 630.000 Euro für die Porsche-Aktien an der Börse. Außerdem Beiträge zu Vorsorgeaufwendungen, wie etwa die Basis-Krankenversicherung, die Pflegepflichtversicherung und betriebliche Altersvorsorge in Höhe von über rund 663.000 Euro – bei der Porsche AG betragen diese rund 324.000 Euro.
Blumes Vorgänger Herbert Diess erhielt 12,8 Millionen Euro
Zum Vergleich: Dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Herbert Diess zahlte VW im vergangenen Jahr insgesamt rund 12,8 Millionen Euro. Zu seinem Grundgehalt in Höhe von 2,6 Millionen Euro kamen ein Jahresbonus von 4,6 Millionen Euro sowie ein Langzeitbonus von ebenfalls vier Millionen Euro hinzu. Vor allem Letzterer – der Langzeitbonus – ist offenbar mit ausschlaggebend dafür, dass Herbert Diess deutlich mehr Geld erhalten hat als sein Nachfolger Blume.
Diess war von April 2018 bis August 2022 Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG und Aufsichtsratsvorsitzender von Škoda Auto, Seat und Audi. Seit Februar 2023 ist er Aufsichtsratsvorsitzender des Halbleiterherstellers Infineon.
Gunnar Kilian: 6,2 Millionen Euro
Gunnar Kilian ist seit April 2018 Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor der Volkswagen AG. Er ist für die Geschäftsbereiche Personal und Truck & Bus verantwortlich. In seiner Rolle verdiente er im vergangenen Jahr insgesamt rund 6,2 Millionen Euro. Die maximal mögliche Vergütung liegt für ihn als VW-Vorstandsmitglied dem Bericht zufolge bei 8,5 Millionen Euro.
Zusätzlich zu seinem Grundgehalt von 1,5 Millionen Euro erhält er Nebenleistungen in Höhe von 185.000 Euro, hinzu kommt eine variable Vergütung über 5,6 Millionen Euro sowie Versicherungsbeiträge über 600.860 Euro.
Ralf Brandstätter: 4,8 Millionen Euro
Ralf Brandstätter gehört seit Januar 2022 dem Konzernvorstand der Volkswagen Group an. Im August desselben Jahres übernahm er zudem die Leitung des China-Geschäfts mit Sitz in Peking. Insgesamt erreichte er im vergangenen Jahr ein Gesamtgehalt von rund 4,8 Millionen Euro.
So ist das Gehalt aufgeteilt: Brandstätter erhält ein Grundgehalt von 1,5 Millionen Euro – 150.000 Euro für seine Rolle bei der Volkswagen AG sowie 1,35 Millionen Euro von der Volkswagen (China) Investment Company Limited (VCIC). Die variable Vergütung liegt bei insgesamt knapp zwei Millionen Euro, hinzu kommen die Beiträge für Versorgungsaufwendungen.
Hauke Stars: 4,3 Millionen Euro
Die Technologie- und Finanzmarktexpertin Hauke Stars war von 2012 bis 2020 Mitglied im Vorstand der Deutsche Börse AG. Seit Februar 2022 gehört sie dem Vorstand der Volkswagen AG an. Wie ihre männlichen Vorstandskollegen konnte sie im vergangenen Jahr das maximale Gehalt nicht erreichen, doch sie erzielte immerhin rund 4,3 Millionen Euro.
Ihre festen Vergütungsbestandteile (Grundgehalt plus Nebenleistungen) liegen bei rund 1,7 Millionen Euro. Dazu kommen ein variabler Bestandteil in Form eines Jahresbonus in Höhe von knapp zwei Millionen Euro sowie Beiträge für die Altersvorsorge und Krankenversicherung.
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