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Zusammenfassung:Die US-Börsenaufsicht SEC zeigt sich in der heißen Phase des US-Wahlkampfs von ihrer überraschend flexiblen Seite.
Die US-Börsenaufsicht SEC zeigt sich in der heißen Phase des US-Wahlkampfs von ihrer überraschend flexiblen Seite. Nachdem sie Anfang des Jahres bereits Bitcoin-ETFs grünes Licht gegeben hat, erlaubt sie nun auch Fonds auf Ethereum. Die Nasdaq, CBOE und NYSE dürfen ab sofort Spot-ETFs von gleich acht Anbietern in den Handel aufnehmen. Es ist, als hätte die SEC plötzlich erkannt, dass auch Kryptowährungen Wählerstimmen bringen könnten.
Doch die Genehmigung für Ethereum-ETFs war keineswegs ein Selbstläufer. Während Bitcoin-ETFs vergleichsweise glatt durchgewunken wurden, hatte die SEC bei Ethereum einige Bedenken. Das liegt vor allem daran, dass Ethereum nicht wie Bitcoin auf das energieintensive Proof-of-Work-Verfahren setzt, sondern auf Proof-of-Stake. Hierbei hinterlegen die Betreiber Ether als Sicherheit und erhalten dafür Zinsen. Aus Sicht der SEC machte das Ethereum eher zum Wertpapier als zum Rohstoff, unter dem Bitcoin kategorisiert wird. Ein feiner, aber in der regulatorischen Welt entscheidender Unterschied.
Die Antragsteller haben diese Hürde geschickt umgangen und verzichten bei den ETFs auf die Zinsausschüttung. So bilden die neuen Ethereum-ETFs nur die reine Wertentwicklung ab, ähnlich wie ihre Bitcoin-Pendants. Die Krypto-Enthusiasten sind davon natürlich weniger begeistert. Anbieter wie Ark und Fidelity hatten geplant, durch das Staking erzielte Einnahmen als Dividenden auszuschütten. Ein verlockendes Szenario, das nun wohl auf Eis gelegt werden muss.
Nun könnte man meinen, dass sich die SEC mit dieser Entscheidung eine Blöße gegeben hat. Schließlich stellt sich die Frage, ob die Behörde wirklich die Feinheiten und Unterschiede der verschiedenen Kryptowährungen und ihrer Technologien versteht oder ob sie einfach dem Druck des Marktes und der Politik nachgibt. Letzteres wäre im Wahlkampfjahr nicht wirklich überraschend.
Und so findet sich der Anleger, der in den neuen Ethereum-ETF investieren will, in einem spannenden Dilemma wieder. Einerseits lockt die Möglichkeit, an der Wertentwicklung der zweitgrößten Kryptowährung teilzuhaben, ohne direkt Ether kaufen zu müssen. Andererseits bleibt der bittere Beigeschmack, dass der ETF nicht das volle Potenzial von Ethereum ausschöpft. Denn wer möchte schon auf zusätzliche Erträge aus dem Staking verzichten?
Vielleicht ist diese Entscheidung der SEC aber auch nur der Anfang einer neuen Ära der Kryptowährungen an den traditionellen Börsen. Denn wenn eines sicher ist, dann dass der Markt immer Wege findet, sich weiterzuentwickeln und zu expandieren. Und wer weiß, vielleicht sehen wir in naher Zukunft doch noch ETFs, die das volle Spektrum der Möglichkeiten von Ethereum abbilden.
Bis dahin bleibt uns nur, die Entwicklungen mit einer Mischung aus Skepsis und Vorfreude zu beobachten – und uns daran zu erinnern, dass in der Welt der Finanzen nichts so beständig ist wie der Wandel.
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