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Zusammenfassung:Blick in die Düsseldorfer Konzernzentrale des Energiekonzerns Uniper.picture alliance/dpa | Rolf Ven
Der Bund soll einen potenziellen Käufer für den verstaatlichten Energiekonzern Uniper gefunden haben.
Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und beruft sich auf drei Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind.
Demnach könnte die Bundesregierung bei einem Deal ihre gesamte Beteiligung (99,12 Prozent) an dem 18,8 Milliarden US-Dollar schweren Konzern verkaufen.
Der Bund soll einen potenziellen Käufer für den verstaatlichten Energiekonzern Uniper gefunden haben. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters an diesem Montag (13. Januar) und beruft sich auf drei Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind.
Demnach soll der kanadische Vermögensverwalter Brookfield Interesse an einem Kauf haben. Die Bundesregierung könnte bei einem Deal mit dem Unternehmen wohl ihre gesamte Beteiligung an dem 18,4 Milliarden Euro schweren Konzern verkaufen. Aktuell ist der Bund mit 99,12 Prozent Mehrheitseigentümer. Bislang galt ein Teilverkauf in Höhe von rund 25 Prozent und ein Verkauf über die Börse (im Fachjargon: Re-IPO) als die bevorzugte Möglichkeit. Laut Reuters-Quellen wird nun aber auch ein vollständiger Ausstieg erwogen.
Uniper und Brookfield lehnten auf Reuters-Anfrage eine Stellungnahme ab. Das für Uniper zuständige Bundesfinanzministerium räumte ein, verschiedene Optionen zu prüfen.
Wie es bei einem möglichen Uniper-Verkauf weitergeht
Konkret heißt es aus Ministerium, dass unverändert das Statement gelte, dass bislang keine finale Entscheidung über den Zeitpunkt und die Form einer möglichen Transaktion getroffen sei. „Auf Basis eingehender Analysen kommen wir zu dem Schluss, dass eine Veräußerung über den Kapitalmarkt die zentrale Handlungsoption des Bundes zur Reprivatisierung von Uniper ist. Darüber hinaus würden auch außerbörsliche Veräußerungsoptionen geprüft.
Ein Insider sagte Reuters, dass ein Deal eher nach dem Sommer zu erwarten sei. Zunächst müsse der Bundestag ein Gesetz verabschieden, das Uniper erlaube, wieder Dividenden zu zahlen. Denn die Auszahlung ist bisher verboten. Dafür soll wohl vor der Bundestagswahl nochmal der Weg geebnet werden. Laut Regierungskreisen gilt das allerdings als „ambitioniert.
Warum Uniper verstaatlicht wurde
Zum Hintergrund: Uniper zählt zu den größten Energieunternehmen des Landes. 2022 war es in Schieflage geraten, weil Russland nach dem Angriff auf die Ukraine seine Gaslieferungen erst verringerte und dann einstellte. Die Ersatzbeschaffungen kosteten Milliarden.
Damit Uniper nicht in die Knie ging, zahlte Deutschland Beihilfen von rund 13,5 Milliarden Euro und wurde somit Mehrheitseigentümer. Der Bund ist verpflichtet, seine Beteiligung bis spätestens 2028 auf höchstens 25 Prozent plus eine Aktie zu reduzieren. Ein vollständiger Verkauf würde demnach weit über die Verpflichtung hinausgehen.
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Die Beihilfen wurden von der EU-Kommission unter zahlreichen Auflagen genehmigt. So ist Uniper verpflichtet, ab einer bestimmten Eigenkapitalausstattung den überschießenden Betrag an den Bund zurückzuzahlen. Dafür hatte das Unternehmen bereits Ende 2023 Rücklagen gebildet. Sie seien Ende September 2024 mit knapp 2,5 Milliarden Euro bewertet worden, hieß es. Die genaue Höhe der Zahlungsverpflichtung will Uniper nach Vorliegen der Jahreszahlen ermitteln. „Die Mittel werden der Bundesrepublik Deutschland voraussichtlich Anfang 2025 zufließen, bekräftigte der Energiekonzern frühere Angaben.
Uniper gehört zu Deutschlands größten Gashändlern
Uniper ist Deutschlands größter Gashändler: Beliefert werden mehr als 1000 Stadtwerke und große Industrieunternehmen. In Deutschland und anderen europäischen Ländern betreibt das Unternehmen außerdem viele Kraftwerke, die Strom aus Gas, Kohle, Wasserkraft, Atomkraft und Öl erzeugen. Investitionen in weitere Erneuerbare Energien und wasserstofffähige Gaskraftwerke sind geplant.
Uniper ist daneben Deutschlands größter Erdgas-Speicherbetreiber. Investieren will Uniper auch in die Wasserstoffspeicherung. Privatkunden beliefert Uniper außer bei Fernwärme nicht. Ende September 2024 beschäftigte der Konzern knapp 7400 Menschen.
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