Zusammenfassung:Frankfurter Skyline am frühen Morgenpicture alliance / Daniel Kubirski | Daniel KubirskiLaut einer S
Frankfurter Skyline am frühen Morgen
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Laut einer Studie von Bearingpoint haben gestiegene Zinsen die Rentabilität europäischer Banken verbessert, deutsche Banken profitieren weniger.
Die Kosten-Ertrags-Relation der europäischen Banken verbesserte sich 2023 um fast fünf Prozentpunkte, während deutsche Banken 60,1 Prozent ihrer Einnahmen für Betriebskosten aufwenden mussten.
Nordische Banken arbeiten besonders effizient, während Schweizer Banken 85 Prozent ihrer Erträge für Kosten aufwenden, hauptsächlich aufgrund der Übernahme von Credit Suisse durch UBS.
Die gestiegenen Zinsen haben die Rentabilität der Banken in Europa laut einer Studie deutlich verbessert. Deutsche Geldhäuser allerdings profitierten weniger stark.
Im vergangenen Jahr machten die Aufwendungen der europäischen Banken etwa 55,1 Prozent der Erträge aus – der niedrigste Wert seit 2013, wie das Beratungsunternehmen Bearingpoint in München mitteilte. Das Verhältnis von Kosten und Erträgen verbesserte sich im Vergleich zu 2022 um fast fünf Prozentpunkte. Auch die deutschen Banken verzeichneten eine Verbesserung, konnten die höheren Leitzinsen jedoch noch nicht so stark in Gewinne umsetzen.
Im Jahr 2023 wurden bei den deutschen Banken durchschnittlich 60,1 Prozent der Einnahmen von den Betriebskosten verschlungen. Im Vorjahr lag diese Quote bei 65,2 Prozent, im Jahr 2019 sogar bei 78,0 Prozent. Obwohl die deutschen Institute ihre Zinsüberschüsse zuletzt stärker gesteigert haben als ihre europäischen Konkurrenten, stiegen auch die Betriebskosten in Deutschland stärker.
Zudem konnten deutsche und französische Banken bei ihren Kreditkunden nicht so stark an der Zinsschraube drehen wie Institute in vielen anderen Ländern. In beiden Ländern ist eine längerfristige Zinsbindung im Finanzierungsgeschäft üblich, schreiben die Bearingpoint-Experten. Eine weitere Verbesserung der sogenannten Kosten-Ertrags-Relation sei daher bei den deutschen Banken erst mittelfristig zu erwarten.
Nordische Banken besonders effizient
Unterdessen arbeiten die Geldinstitute in den nordischen Ländern weiterhin besonders effizient. Sie erzielten im vergangenen Jahr laut der Studie eine Quote von 39,9 Prozent und unterboten damit sogar die Banken aus Spanien und Portugal, die auf 42,5 Prozent kamen.
„Das Jahr 2023 markiert eine Zeitenwende für den europäischen Bankenmarkt, sagte Bearingpoint-Experte Robert Bosch. Nach Jahren wirtschaftlicher Unsicherheiten und der Herausforderung durch die langjährige Nullzinspolitik hätten die europäischen Banken ihre Ertrags- und Finanzlage deutlich stabilisiert. Allerdings müssten die Banken auch deutlich mehr Geld aufwenden, um sich zu refinanzieren.
Eine Sonderrolle spielten 2023 die Banken in der Schweiz. Dort verschlangen die Kosten 85 Prozent der Erträge. Das Land bildete damit mit Abstand das Schlusslicht in Europa. Ursache dafür war die teure Übernahme der Krisenbank Credit Suisse durch die größte Schweizer Bank UBS. Dadurch seien die Erträge stärker gesunken als die Kosten, erklärte Bearingpoint.
Für die Studie analysierte das Unternehmen die Jahresabschlüsse von 118 europäischen Banken aus den Jahren 2019 bis 2023.
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