Zusammenfassung:Tagesgeldangebote bieten bundesweit derzeit durchschnittlich nur noch 1,62 Prozent Zinsen – der nied
Tagesgeldangebote bieten bundesweit derzeit durchschnittlich nur noch 1,62 Prozent Zinsen – der niedrigste Wert seit über einem Jahr.
Aktuelle Analysen des Vergleichsportals Verivox zeigen, dass infolge der jüngsten Zinssenkungen wieder mehr Tagesgeldanleger mit Niedrigzinsen konfrontiert sind.
Bundesweit liegt bei 24 Prozent aller Banken der Zinssatz für Tagesgeld bei höchstens 0,25 Prozent. Durchschnittlich werden nur noch 1,62 Prozent aufs Tagesgeld gezahlt.
Auch bei Festgeldanlagen setzt sich der Abwärtstrend fort. Angebote mit einer Laufzeit von zwei Jahren erzielen durchschnittlich 2,34 Prozent.
Sparen ist eine gute Idee, bringt aber aktuell nicht viel Freude: Die Leitzinssenkungen im September und Oktober haben auch die Sparzinsen auf Talfahrt geschickt. Tagesgeldangebote bieten bundesweit derzeit durchschnittlich nur noch 1,62 Prozent Zinsen – der niedrigste Wert seit über einem Jahr.
Gleichzeitig feiern Niedrigzinsen ein Comeback: Ein Viertel der Banken bietet für Tagesgeld lediglich 0,25 Prozent oder weniger. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Auswertung des Vergleichsportals Verivox.
Niedrigster Wert seit Oktober 2023
Durchschnittliche Zinsen von 1,62 Prozent bei überregionalen Angeboten sind der niedrigste Wert seit Oktober 2023. Bei regionalen Instituten fallen die Zinsen für Tagesgeld oft noch deutlich geringer aus. Sparkassen bieten durchschnittlich 0,57 Prozent, Genossenschaftsbanken 0,58 Prozent.
„Mehr als die Hälfte der Zinssenkungen entfallen auf Banken und Sparkassen, die schon vor der Konditionsanpassung nicht mehr als einen Prozent Zinsen gezahlt haben“, erklärt Oliver Maier, Geschäftsführer von Verivox. „Dabei hätten diese Kreditinstitute eigentlich keinen Druck gehabt, die Leitzinssenkungen direkt an ihre Sparer durchzureichen. Schließlich streichen die Banken selbst immer noch 3,25 Prozent Zinsen ein, wenn sie Spargelder ihrer Kunden bei der EZB parken.”
Mehr Tagesgelder mit Niedrigzinsen
Durch die Zinssenkungen sehen sich Tagesgeldanleger wieder vermehrt mit Niedrigzinsen konfrontiert. 24 Prozent der 780 von Verivox analysierten Banken bieten Zinsen von null bis maximal 0,25 Prozent. Nach einem Rückgang der Niedrigzinsangebote seit der Zinswende 2022, steigt der Anteil seit September wieder an.
Betroffen sind vor allem Kunden regionaler Banken. Von den 185 Instituten mit Zinsen im Bereich von null bis 0,25 Prozent sind nur fünf überregional. Der Großteil dieser Angebote kommt von Sparkassen (78 Institute) und regionalen Genossenschaftsbanken (102 Institute). Dazu gehören die örtlichen Volks- und Raiffeisenbanken sowie die PSD- und Sparda-Banken.
Lest auch
Der Markt für Wohnimmobilien erholt sich langsam – doch es lauern diese Risiken
Auch die Festgeldzinsen sinken
Auch beim Festgeld sind die Zinsen in den vergangenen Wochen weiter gesunken. Angebote mit einer Laufzeit von zwei Jahren bieten im Durchschnitt 2,34 Prozent, der niedrigste Wert seit Februar 2023.
Langfristige Festgelder bringen weiterhin niedrigere Zinsen als kürzere Laufzeiten. Für fünfjährige Festgelder liegt der Durchschnittszins bei 2,22 Prozent, während einjähriges Festgeld mit 2,44 Prozent verzinst wird.
Donald Trump erschwert die Zinsprognose
Kurzfristig werden die Zinsen voraussichtlich weiterhin fallen. Eine erneute Zinssenkung der EZB dürfte von einem Großteil der Banken an die eigenen Kundinnen und Kunden weitergegeben werden, so Maier.
Es ist allerdings noch nicht absehbar, wie sich die Amtszeit von US-Präsident Donald Trump mittelfristig auf die Zinsentwicklung auswirken wird. „Sollten nach Trumps Amtsantritt Handelskonflikte mit Zöllen und Gegenzöllen ausbrechen, könnten im Ergebnis auch in Deutschland und Europa die Verbraucherpreise steigen. Bei einer erstarkenden Teuerung hätte die EZB bei ihren künftigen Entscheidungen weniger Spielraum für weitere Leitzinssenkungen, erklärt der Verivox-Chef.
Lest auch
Dieser ETF könnte eure Tagesgeld-Alternative sein, sagt eine Blackrock-Expertin
Klassische Sparmethoden könnten an Attraktivität verlieren
Das Vergleichsportal hat die Tages- und Festgeldzinsen von etwa 800 Banken und Sparkassen für eine Anlagesumme von 10.000 Euro ausgewertet, wobei nur öffentlich zugängliche Konditionen berücksichtigt wurden. Auswertungsstand ist der 6.12.2024.
Die Zahlen zeigen, wie sich die Zinslandschaft verändert hat. Diese Entwicklungen könnten dazu führen, dass Anleger ihre Strategien überdenken – klassische Sparformen wie Tages- und Festgeldkonten könnten an Attraktivität verlieren.
Disclaimer: Aktien, Immobilien und andere Investments sind grundsätzlich mit Risiko verbunden. Auch ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals kann nicht ausgeschlossen werden. Die veröffentlichten Artikel, Daten und Prognosen sind keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Rechten. Sie ersetzen auch nicht eine fachliche Beratung.
Haftungsausschluss:
Die Ansichten in diesem Artikel stellen nur die persönlichen Ansichten des Autors dar und stellen keine Anlageberatung der Plattform dar. Diese Plattform übernimmt keine Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Artikelinformationen und haftet auch nicht für Verluste, die durch die Nutzung oder das Vertrauen der Artikelinformationen verursacht werden.