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Zusammenfassung:Wie die Zinsangebote der Robo-Advisor aussehen, hat eine Studie von Evergreen untersucht. Getty/ Eva
Wie die Zinsangebote der Robo-Advisor aussehen, hat eine Studie von Evergreen untersucht.
Die meisten Robo-Advisor verzeichneten 2023 eine positive Performance, so eine Studie zum Robo-Advisory-Markt von Evergreen.
Trotzdem scheint es so, als ob die Assets under Management (AuM) der Robos stagnierten oder sanken. Vanguard stellte ihr digitales Angebot sogar ein.
Um Kunden anzulocken, setzen Robo-Advisor vermehrt auf eigene Zinsangebote. Dabei würden aber nicht alle Anbieter die Risiken richtig einordnen, so die Studienautoren.
Die meisten Robo-Advisor wiesen im Jahr 2023 eine positive Performance aus – je nach Höhe der Aktienquote lag diese im mittleren einstelligen bis niedrigen zweistelligem Bereich. Zu dem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie vom Fintech Evergreen. Bei einem Robo-Advisor handelt es sich um ein Fintech, das auf ein algorithmenbasiertes System setzt, das automatische Empfehlungen zur Vermögensanlage gibt und diese auch umsetzt.
Ein wichtiges Thema für Privatanleger war in den zurückliegenden Monaten vor allem die Rückkehr der Tagesgeldzinsen. Ein Trend, bei dem nun auch der Robo-Advisory-Markt Chancen sieht.
Die besten Zinsangebote der Robo-Advisor
Zinsprodukte, wie Tagesgelder und Geldmarktfonds, sind ein wesentlicher Bestandteil der Vermögensaufteilung, da sie eine sichere Anlageform darstellen können. Dennoch spielten sie in den vergangenen zehn Jahren kaum eine Rolle, da die Zinsen nahe null lagen – was sich nun geändert hat. Um neue Kunden an Land zu ziehen, haben viele digitale Anlagehelfer deshalb begonnen, eigene Zinsangebote zu entwickeln. Dabei muss jedoch zwischen klassischen Tagesgeldkonten und Geldmarktfonds unterschieden werden, so die Analysten. Denn ein wichtiger Aspekt sei die Transparenz und Verständlichkeit der Produkte.
Was die Studie kritisiert: Viele der Robo-Advisor wählen statt des üblichen Tagesgeldkontos vermehrt Geldmarktfonds oder geldmarktähnliche Fonds. Bei Geldmarktfonds handelt es sich um Fonds, die in den sogenannten Geldmarkt investieren. Der Geldmarkt dient Banken, Unternehmen oder Staaten dazu, sich kurzfristig Geld zu beschaffen oder überschüssiges Geld anzulegen. Dazu vergeben sich die Akteure gegenseitig Kredite mit einer kurzen Laufzeit. Für diese Kredite fließen Zinsen, deren Höhe eng an den aktuellen Leitzins der Zentralbank gekoppelt ist.
Es ist ein schmaler Grat zwischen der Vermarktung als ‚einfaches Zinsprodukt und der angemessenen Darstellung des Risikos.
Auszug aus der Studie
Grundsätzlich spreche nichts gegen Geldmarktfonds. Dennoch sei es laut der Studienautoren wichtig, dass sich die Anbieter an die geltenden ESMA-Richtlinien halten. Diese legen klar fest, dass Kapitalanlagen immer mit den entsprechenden Risikohinweisen zu Kapitalverlusten versehen sein müssen. „Es ist ein schmaler Grat zwischen der Vermarktung als ‚einfaches Zinsprodukt und der angemessenen Darstellung des Risikos, schreiben die Studienautoren.
Ein weiterer Punkt, der den Analysten auffiel, ist, dass viele Anbieter von Geldmarktfonds mit Bruttorenditen werben, beziehungsweise die erwarteten Renditen vor Kosten angeben. Diese Kommunikation sei sehr kritisch zu bewerten. Auf der einen Seite werde ein „Zins versprochen, welcher im üblichen Tagesgeldgeschäft nicht mit weiteren Kosten verbunden ist und auf der anderen Seite nicht hinreichend auf das tatsächliche Konstrukt des Geldmarktfonds samt Kosten hingewiesen.
„Hierbei bedienen sich Anbieter wissentlich einer Verständnislücke zwischen Kapitalanlage, wo die Renditeerwartung üblicherweise vor Kosten angegeben wird, und Tagesgeldern, wo die Zinsen nach Kosten angegeben werden, heißt es in der Studie.
Evergreen hat sich die unterschiedlichen „Zinsprodukte der Robo-Advisor angesehen – hier bekommen Anleger die besten Zinsen beziehungsweise Zielrenditen:
Robin – bis zu 2 Prozent
„Robin, der Robo-Advisor der Deutschen Bank, bietet ein Tagesgeldkonto mit einem Zinssatz von 2 Prozent p. a. an. Es fallen Servicegebühren von 0,75 Prozent für das Konto und Depot an.
Evergreen – bis zu 3,30 Prozent
„Das ‚ZinsPocket von Evergreen bietet 3,30 Prozent Zinsen pro Jahr und basiert auf Geldmarktfonds. Der kommunizierte Zinssatz ist bereits nach Abzug aller Kosten wie der Fondsgebühr und einer Servicegebühr von 0,39 Prozent.
Estably – bis zu 3,40 Prozent
„Estably bietet in Kooperation mit der Liechtensteinischen Landesbank (LLB) ein Tagesgeldkonto an, das mit einem Zinssatz von 3,40 Prozent wirbt. Dieser Zinssatz ist vor Abzug von Kosten wie einer Servicegebühr von 0,75 Prozent und Bankspesen von 0,24 Prozent. Estably bietet neben Tagesgeldern auch Festgeldanlagen an, wobei die Servicegebühr mit der Höhe der Anlage sinkt.
Growney – bis zu 3,5 Prozent
„Growney bietet in Kooperation mit Raisin unterschiedliche Tagesgelder bei drei Banken (keine aus Deutschland) an. Das Tagesgeld mit dem höchsten Nominalzins bietet die italienische Banca Progetto mit bis zu 3,5 Prozent p. a. an. Die Banca Progetto weist jedoch ein BBB-Rating auf, was unter den von der Verbraucherstiftung Finanztip empfohlenen Bonitätsnoten liegt. Finanztip empfiehlt Anlagen nur beiBanken aus EU-/EWR-Ländern mit einer Länder-Bonität von „AAA“ oder „AA”.
Whitebox – 3,90 Prozent
„Whitebox bietet das Produkt ‚ZinsPortfolio‚ an, dass eine angestrebte Rendite von 3,90 Prozent p. a. vor Kosten bietet. Die Gesamtkosten pro Jahr betragen 0,45 Prozent, bestehend aus Produktkosten von 0,10 Prozent und einer Pauschalgebühr für die Vermögensverwaltung von 0,35 Prozent. Zu beachten ist hier, dass es sich um kein klassisches Zins- oder Geldmarktprodukt handelt, da gezielt in Unternehmensanleihen investiert wird.
Liqid – bis zu 4 Prozent
„Liqid bietet mit einer Mindestanlagesumme von 100.000 Euro Zugang zu zwei Hauptzinsprodukten. Das Liqid Zinskonto bietet eine Verzinsung von 4 Prozent, aufgeteilt in eine Grundverzinsung von 2 Prozent und eine Bonusverzinsung von weiteren 2 Prozent, unter der Bedingung, dass Anleger für mindestens drei Monate in eine Liqid-Strategie investieren. Liqid Cash Management, eine Alternative zu traditionellen Tagesgeldkonten, investiert in ein Portfolio aus kurzlaufenden Anleihen hoher Bonität und bietet eine Zielrendite von 3,98 Prozent, wobei die genauen Kosten nicht direkt ersichtlich sind.
Scalable Capital – bis zu 4 Prozent
„Scalable Capital differenziert zwischen seinem Broker- und Wealth-Angebot (Robo-Advisor). Das Broker-Angebot umfasst ein Tagesgeldkonto mit 4 Prozent p. a. Zinsen für Neukunden bis zu einem Betrag von 1 Million Euro für die ersten vier Monate, danach 2,6 Prozent p.a. für Beträge bis zu 100.000 Euro, gekoppelt an eine PRIME+ Mitgliedschaft (4,99 Euro pro Monat).
Das Wealth-Angebot umfasst das ‚Zinsinvest-Produkt mit einer Zielrendite von 3,8 Prozent, wobei Kosten für ETFs (0,13 Prozent p. a.) und für die Vermögensverwaltung bzw. den Handel (0,75 Prozent p. a.) die Rendite schmälern können. Hier ist es wichtig anzumerken, dass der Robo-Advisor Oskar das gleiche Produkt anbietet. Der Unterschied liegt in den Kosten für die Kunden. Während Scalable Capital 0,75 Prozent Servicegebühr nimmt, kostet die Nutzung von Oskar 1,00 Prozent vom Vermögen pro Jahr.
Zu beachten ist bei dem Produkt „Zinsinvest“, dass ein erheblicher Anteil nicht in Geldmarktfonds investiert wird, sondern in Unternehmensanleihen mit zum Teil längeren Laufzeiten.”
Quirion – bis zu 4,08 Prozent
„Quirion, der Robo-Advisor der Quirin-Bank, bietet zwei Zinsprodukte: das Tagesgeldprodukt ‚Zinsen zum Grinsen‘ mit 3 Prozent p. a. und den Geldmarktfonds ‚Cash-Invest‚ mit einer Zielrendite von 4,08 Prozent p. a. ‚Cash-Invest’ wird bis zum 30.06.2024 als gebührenfrei beworben, danach fällt eine Servicegebühr von 0,48 Prozent p. a. an.
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