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Zusammenfassung:Ach, die Arbeitsmarktdaten aus den USA – jedes Mal wie ein Überraschungsei für Ökonomen, Anleger und Analysten.
Ach, die Arbeitsmarktdaten aus den USA – jedes Mal wie ein Überraschungsei für Ökonomen, Anleger und Analysten. Gerade haben wir uns auf die warme Decke der prognostizierten 3,9 Prozent Arbeitslosenquote im Mai eingekuschelt, da zieht uns die Realität mit 4,0 Prozent die Decke weg. Keine Panik, könnten wir meinen, doch an der Börse führt das zu einem kleinen Erdbeben. Der DAX sackt ab, um sich dann wie ein wankender Boxer in der letzten Runde wieder zu stabilisieren.
Ja, die Arbeitslosenquote ist höher als erwartet. Aber Moment mal, 272.000 neue Stellen ohne Agrar! Das ist doch Grund zum Feiern, oder? Experten hatten lediglich 180.000 neue Stellen auf dem Zettel. Das Lohnwachstum zieht ebenfalls weiter an – 0,4 Prozent mehr Stundenlohn im Vergleich zum Vormonat. Da haben die Experten wohl auch daneben gelegen. Klingt doch alles super, oder?
Nicht für die Börse. Dort ist man bekanntlich nie zufrieden. Mehr Jobs bedeuten mehr Löhne, mehr Löhne bedeuten mehr Konsum, mehr Konsum bedeutet mehr Inflation. Und vor Inflation hat man an der Börse mehr Angst als ein Kind vor dem Zahnarztbesuch. Inflation führt nämlich dazu, dass die Fed die Zinsen auf hohem Niveau belässt. Und das wiederum bedeutet, dass billig Geld leihen und investieren erst einmal schwieriger wird.
Da sitzt der Anleger nun zwischen den Stühlen. Auf der einen Seite eine stabil niedrige Arbeitslosenquote – im langfristigen Vergleich –, auf der anderen Seite die bösen Geister der Inflation, die jeden Moment aus der Ecke springen könnten. Ein Drahtseilakt, bei dem selbst der erfahrenste Seiltänzer ins Schwitzen kommt.
Doch was will man machen? Die Börse ist ein lebendiger Organismus, der auf jede Nachricht mit einem Zucken reagiert, wie ein Hypochonder, der beim kleinsten Kratzen im Hals den Notarzt ruft. Heute freuen wir uns über mehr Jobs, morgen fürchten wir die Inflationsgeister. Vielleicht sollten wir uns einfach zurücklehnen und das Spektakel genießen – mit Popcorn in der Hand und einem Lächeln auf den Lippen. Schließlich ist die Börse das größte Theater der Welt.
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