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Zusammenfassung:Getty; BIEinem Analysten zufolge könnten die rekordhohen Goldpreise in den kommenden Jahren eine ste
Einem Analysten zufolge könnten die rekordhohen Goldpreise in den kommenden Jahren eine steile Korrektur erfahren.
Laut Jon Mills von Morningstar gibt es langfristige Trends, die den Goldpreis wieder auf 1.820 $ drücken könnten.
Das würde einen Rückgang des Goldpreises um 38 Prozent gegenüber dem derzeitigen Stand bedeuten.
Gold hat sich überraschend als Gewinner der Trump-Ära im Handel erwiesen. Inmitten politischer Turbulenzen suchen viele Anleger finanziellen Schutz in dem Edelmetall. Doch langfristig könnten verschiedene Entwicklungen den Goldpreis wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen.
Jon Mills, Analyst bei Morningstar, zählt zu den skeptischsten Stimmen. Während viele Experten steigende Preise erwarten, geht Mills davon aus, dass der Goldpreis, der in dieser Woche ein neues Rekordhoch erreichte, in den nächsten fünf Jahren deutlich sinken könnte.
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Konkret rechnet er mit einem Rückgang auf 1820 US-Dollar (ca. 1690 Euro) pro Unze. Das entspräche einem Minus von rund 38 Prozent gegenüber dem aktuellen Höchststand von mehr als 3000 US-Dollar (ca. 2790 Euro) – und würde die Gewinne der vergangenen zwölf Monate zunichtemachen.
Am Freitag wurde Gold zu rund 3080 US-Dollar (ca. 2865 Euro) je Unze gehandelt – ein neues Allzeithoch. Haupttreiber des Höhenflugs waren in diesem Jahr geopolitische Unsicherheiten, trübere Aussichten für die US-Wirtschaft und Sorgen vor steigender Inflation.
Viele Anleger griffen verstärkt zu sicheren Häfen wie Gold. Auch in den ersten Monaten der erneuten Trump-Präsidentschaft war das Edelmetall gefragt wie selten zuvor. Doch Mills sieht mittel- bis langfristig Gegenwind für den Goldpreis. Im Gespräch mit Business Insider nennt er drei Hauptgründe für seine skeptische Prognose:
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1. Das Angebot wird steigen
Die hohen Preise haben Goldproduzenten motiviert, ihre Förderung auszuweiten. Dieses wachsende Angebot dürfte den Preis in den kommenden Jahren unter Druck setzen.
Laut dem World Gold Council ist die Goldförderung zuletzt immer lukrativer geworden. Im zweiten Quartal 2024 lag die durchschnittliche Gewinnspanne bei 950 US-Dollar (ca. 880 Euro) pro Unze – der profitabelste Zeitraum seit 2012.
Die durchschnittliche Gewinnspannen der Produzenten erreichen Rekordhöhen.
Bloomberg/Metals Focus/World Gold Council
Zudem soll der oberirdische Goldbestand bis Ende 2024 auf 216.265 Tonnen steigen – ein Zuwachs von 9 Prozent innerhalb von fünf Jahren. Auch das recycelte Gold dürfte zunehmen und das Angebot weiter vergrößern.
„Jeder Mensch und jeder Hund versucht, eine Goldmine zu eröffnen, weil es sich lohnt, sagt Mills. Besonders in Australien, einem der weltweit größten Produzenten, rechne er mit einem Anstieg der Fördermengen.
2. Die Nachfrage dürfte sinken
Sowohl Zentralbanken als auch private Anleger haben zuletzt verstärkt Gold gekauft – aus Sorge vor wirtschaftlicher Unsicherheit und zur Diversifikation ihrer Reserven.
Allein die weltweiten Zentralbanken kauften bis 2024 netto 1.045 Tonnen Gold – das dritte Jahr in Folge mit Käufen über der Marke von 1.000 Tonnen. Auch auf Anlegerseite war die Nachfrage stark. Die Zuflüsse in börsengehandelte Goldfonds erreichten im Februar 9,4 Milliarden US-Dollar (ca. 8,75 Milliarden Euro) – den höchsten Wert seit fast drei Jahren.
Zentralbanken sind seit 15 aufeinanderfolgenden Jahren Nettokäufer.
Metals Focus/Refinitiv GFMS/World Gold Council
Doch es gibt Anzeichen, dass der weltweite Appetit auf Gold nachlässt. In einer Umfrage des World Gold Council gaben 71 Prozent der Zentralbanken an, ihre Goldbestände im kommenden Jahr nicht weiter aufstocken zu wollen.
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World Gold Council
Auch Mills erwartet, dass die Nachfrage von Anlegerseite nachlässt. Wirtschaftliche Sorgen seien meist nur kurzfristige Impulse für den Goldpreis, betont er. So sorgte etwa die Corona-Pandemie 2020 für einen Preissprung, der sich jedoch nicht dauerhaft hielt. Erst Ende 2023 erreichte der Goldpreis wieder seinen damaligen Höchststand.
„Man muss aufpassen, dass man nicht all diesen positiven Rückenwind auf Gold projiziert“, warnt Mills. „Wenn man sich den Goldpreis in den letzten 25, 30 Jahren anschaut, kann man sehen, dass er stark gestiegen ist, stark gestiegen ist und dann wieder etwas zurückgekommen ist.”
„Auf der Nachfrageseite gibt es jetzt all diese positiven Nachfragequellen, bei denen ich mir langfristig nicht so sicher bin, fügt er hinzu.
3. Anzeichen für einen Höhepunkt mehren sich
Mills verweist auf Muster in der Goldindustrie, die in der Vergangenheit auf ein baldiges Ende von Preishöhen hindeuteten. Ein Beispiel: die Zunahme von Fusionen und Übernahmen in der Branche. Laut S&P Global Market Intelligence stieg die M&A-Aktivität im Goldsektor 2024 um 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr – ein typisches Zeichen für eine Marktspitze.
Der Wert von Gold-Deals stieg seit 2018 deutlich an und erreichte 2021 ein Hoch. Trotz schwankender Dealanzahl blieb das Transaktionsvolumen insgesamt auf hohem Niveau.
S&P Global Market Intelligence
Auch die Zahl neu aufgelegter Goldfonds hat zuletzt stark zugenommen – ein weiteres Indiz, das auch bei früheren Hochs zu beobachten war.
„Kurz gesagt, es gibt all diese Faktoren, die den Goldpreis in die Höhe treiben“, so Mills. „Ich denke, man muss vorsichtig sein, die aktuellen Spotpreise nicht in die Ewigkeit oder auf lange Sicht zu projizieren.”
Während Mills mit seiner pessimistischen Prognose relativ allein dasteht, sehen andere Institute noch Luft nach oben. Die Bank of America etwa hob ihre Preisprognose auf 3500 US-Dollar (ca. 3255 Euro) je Unze für die kommenden zwei Jahre an – sie erwartet einen Anstieg der Gold-Investitionen um 10 Prozent. Auch Goldman Sachs rechnet mit weiteren Zuwächsen: Demnach könnte der Preis bis Ende des Jahres auf 3300 US-Dollar (ca. 3070 Euro) steigen.
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