简体中文
繁體中文
English
Pусский
日本語
ภาษาไทย
Tiếng Việt
Bahasa Indonesia
Español
हिन्दी
Filippiiniläinen
Français
Deutsch
Português
Türkçe
한국어
العربية
Zusammenfassung:Der über Monate von den Folgen der Corona-Krise heftig durchgeschüttelte deutsche Arbeitsmarkt stabilisiert sich. Die Arbeitslosigkeit stieg von Juni auf Juli um 57.000 auf 2,91 Millionen, wie die Bundesagentur f
Nürnberg/Berlin (Reuters) - Der über Monate von den Folgen der Corona-Krise heftig durchgeschüttelte deutsche Arbeitsmarkt stabilisiert sich.
Die Arbeitslosigkeit stieg von Juni auf Juli um 57.000 auf 2,91 Millionen, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag mitteilte. Diese Zahl bewege sich in dem zu Beginn der Sommerpause üblichen Rahmen, betonte BA-Vorstandsmitglied Daniel Terzenbach am Donnerstag. “Damit gibt es zumindest in diesem Monat keine zusätzlichen Arbeitslosen durch Corona.” Unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen fiel die Arbeitslosenzahl im Juli sogar - und zwar um 18.000.
Von den Arbeitslosen hierzulande ist jeder Fünfte aufgrund von Corona arbeitslos. Die Quote legte von Juni auf Juli um 0,1 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent zu. Kurzarbeit verhinderte einen höheren Anstieg. Zugleich zeichnet sich aus Sicht der BA ab, dass die Firmen dieses Kriseninstrument schon nicht mehr so stark nutzen wie zu Hochzeiten der Corona-Pandemie im Frühjahr, als die Wirtschaft im Rekordtempo einbrach.
Nach vorläufigen hochgerechneten Daten bezogen laut BA im Mai 6,7 Millionen Arbeitnehmer konjunkturbedingt Kurzarbeitergeld. “Für den Juni gehen wir davon aus, dass die Zahl der Kurzarbeiter bei ungefähr 4,5 Millionen liegen wird - und damit über zwei Millionen geringer als im Vormonat”, sagte Terzenbach, der bei der BA als Vorstand Regionen insbesondere für operative Geschäftsbereiche zuständig ist. “Der Höhepunkt der Inanspruchnahme dürfte somit bereits überschritten sein.”
Der Deutsche Gewerkschaftsbund sieht Deutschland trotz Corona-Krise auf dem Arbeitsmarkt gut aufgestellt. Dem rbb sagte Vorstandsmitglied Anja Piel, die große Entlassungswelle sei nicht gekommen: “Wir haben mit dem Instrument des Kurzarbeitergeldes offensichtlich tatsächlich die Chance, Arbeitsplätze zu halten.”Das sieht auch Terzenbach so: “Das Risiko, aktuell seinen Arbeitsplatz zu verlieren, hat sich deutlich verringert.” Die Kehrseite der Medaille sei jedoch, dass es für diejenigen, die während der Krise ihren Arbeitsplatz verloren hätten, deutlich schwerer sei, einen neuen Job zu finden als vor Ausbruch der Pandemie.
“ENORMES DEFIZIT”
Die Stabilisierung des Arbeitsmarkts durch die Kurzarbeit hat jedoch ihren Preis, wie BA-Vorstandsmitglied Christiane Schönefeld vorrechnete: Seit Jahresbeginn wurden demnach 11,3 Milliarden Euro allein für konjunkturelles Kurzarbeitergeld ausgegeben. “Nach aktuellen Schätzungen werden wir das Haushaltsjahr 2020 mit einem enormen Defizit von bis zu 30 Milliarden Euro abschließen”, sagte Schönefeld. Die BA verfügt über ein Finanzpolster von 25,8 Milliarden Euro. Da ein Teil der Reserve längerfristig angelegt ist, muss der Bund Geld mit einem Liquiditätsdarlehen vorschießen. Insgesamt hat er dafür mit 9,3 Milliarden Euro Vorsorge getroffen.
Die Einschätzung der 156 Arbeitsagenturen deuten laut BA auf eine Stabilisierung am Arbeitsmarkt hin. “Gravierende Verschlechterungen erwarten die Agenturen in den nächsten Monaten nicht mehr”, sagte Terzenbach mit Blick auf die jüngst veröffentlichte monatliche Umfrage unter den Ablegern der Bundesagentur für Arbeit.
Haftungsausschluss:
Die Ansichten in diesem Artikel stellen nur die persönlichen Ansichten des Autors dar und stellen keine Anlageberatung der Plattform dar. Diese Plattform übernimmt keine Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Artikelinformationen und haftet auch nicht für Verluste, die durch die Nutzung oder das Vertrauen der Artikelinformationen verursacht werden.